Controlling-Lexikon

[Controlling_dropdown]

[Steuerlex24-Search-all]

Risikocontrolling

1. Grundlagen

Das Risikomanagement weist eine deutliche Verzahnung zum Controlling auf, da aus der Notwendigkeit des Aufbaus eines Risikomanagements im Unternehmen zusätzliche neue Aufgaben für ein Risikocontrolling abgeleitet werden können.

Von entscheidender Bedeutung ist die Koordinationsfunktion als Kernaufgabe des Risiko-Controllings.

Diese umfasst die risikoorientierte Abstimmung von Planungs-, Steuerungs-, Informations-, Kommunikations- und Kontrollsystemen innerhalb des Unternehmens ebenso wie die permanente aktuelle Anpassung von Zielerreichungsprozessen und Risikostrategien.

Produktions-, Marketing-, Logistik- und Forschungs- sowie Entwicklungs-Controlling bilden dabei die Teilbereiche der gesamten Controllingkonzeption des Unternehmens unter besonderer Berücksichtigung der betrieblichen Risikolage insgesamt und in den einzelnen Funktionsbereichen.

2. Hauptaufgaben

  1. 1.

    Entwicklung einheitlicher unternehmensspezifischer Richtlinien, Methoden und Instrumente für das integrierte Risikomanagementsystem,

  2. 2.

    Zusammenführung aller abgestimmten Chancen und Risiken für alle Unternehmensbereiche, Feststellung des Risikoausgleichs und der Gesamtrisikola-ge,

  3. 3.

    Entwicklung und Steuerung von Riskikoabwehrmaßnahmen,

  4. 4.

    permanente strategische und operative Wirksamkeitskontrolle der umgesetzten Steuerungsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen,

  5. 5.

    Ergänzung des betrieblichen Berichtswesens um ein Risikoreporting,

  6. 6.

    Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung des Risikobewusstseins in allen Teilbereichen des Unternehmens.

3. Unterscheidung vom Risikomanagement

Aufgaben des Risikomangements und des Risikocontrollings

Risikomanagement Risikocontrolling
Aufgabe des Managements Aufgabe des Controllings
Existenzsicherung Entwicklung der entsprechenden Fach- und Methodenkompetenz
Strategische Risikopositionierung Gewährleistung der Reaktions- und Koordinationsfähigkeit hinsichtlich der jeweiligen Risikosituation
Integration risikopolitischer Grundsätze im Unternehmen (Weiter-)Entwicklung eines risikoorientierten Instrumentariums
Aufbau einer Risikokultur Messung, Analyse und Kontrolle der Risiken
Phasenaufbau des Risikomanagementprozesses Etablierung eines risikoorientierten Berichtswesens
Organisatorische Implementierung
Risikosteuerung

Um die Aufgaben des Risikomanagements erfüllen zu können, ist der Aufbau einer Prozessüberwachung aller Phasen des Risikomanagements notwendig.

Bei der Verbindung von Risikostrategie mit der Unternehmenspolitik und der Unternehmensstrategie wird die Koordinationsaufgabe des (Risiko-) Controlling durch Informationssbeschaffung, Planung, Kontrolle und Steuerung deutlich.

Gesamtaufgaben des Risikomanagements (Beispiele)

RISIKOIDENTIFIKATION
Risikoart Risiko Kriterium
Erfolgswirtschaftliches Risiko Beschaffung Qualitätsrisiko
Fianzwirtschaftliches Risiko Kunde Zahlungsmoral
RISIKOANALYSE
Ursache/Wirkung Ausmass Risikoklasse
Qualitativ schlechte Ware Gering z. B. Klasse 2
Auswirkungen auf Liquidität Mittel z. B. Klasse 4
RISIKOSTEUERUNG
Steuerungsinstrument Verantwortung Massnahme
Wareneingangskontrollen Leiter Beschaffung Permanente Überwachung
Mahnwesen, Factoring Leiter Rechnungswesen Permanente Überwachung

4. Phasen des Risikomanagements

Das Risikocontrolling beginnt bei der Informationsbeschaffung zur Einteilung der Risikofelder im Unternehmen.

5. Kategorisierung von Risikofeldern

Risikofelder im Unternehmen (A)
Externe Risiken Erfolgswirtschaftliche Risiken
– Wettbewerb – Beschaffung
– Technologieentwicklung – Transport/Logistik
– Markt/Kundenstruktur – Produktion
– Politik/Gesetzgebung – Absatz
– Allgemeine Umwelt
Risikofelder im Unternehmen (B)
Finanzwirtschaftliche Risiken Management-Risiken
– Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten – Managementqualität
– Überschuldung – Organisationsstruktur
– Liquidität – Mitarbeiter
– Kundenbonität/Zahlungsmoral – Organisationsausstattung

Daran schliesst sich die Planung und Kontrolle von Signalwerten an, sowie die Beobachtung der einzelnen Risikofelder, Erstellung von Abweichungsanalysen und Ursachenanalysen sowie die Entwicklung geeigneter Steuerungsmassnahmen.

6. Zusammenfassung

Im Ergebnis ist das integrierte Risikomanagement darauf aufgebaut, den gesamten Prozess der Zielermittlung und der Zielerreichung ständig zu überwachen und jederzeit die Risikokontrolle für alle Unternehmensbereiche vorzunehmen.

Zurück
Nach oben