Operative Kontrolle

Eine wesentliche Controllingaufgabe ist die operative Kontrolle. Die Vorgabe von Leistungszielen und Kostenwerten soll Abweichungen verhindern bzw. in einem bestimmten Rahmen halten. Daher sind Soll/Ist-Abweichungen mit Hilfe von Zeit-, Objekt- und Planvergleichen durchzuführen und etwaige Abweichungen auf ihre Ursachen hin zu untersuchen. Kontrollen bestehen aus einer Kombination von Feedback und Feedforward-Kontrollen.

Mit der Feedback-Kontrolle sollen realisierte Abweichungen aufgedeckt werden. Die Feedforward-Kontrolle soll noch nicht realisierte, aber mögliche Differenzen erkennen und vermeiden helfen.

Zielsetzung der Abweichungsanalysen ist das Erkennen der Störgrößen und ihrer Wirkungsweise, um darauf aufbauend Handlungsmaßnahmen entwickeln zu können.

1. Darstellung der Abweichungen

Abweichungen können relativ, absolut, selektiv und kumulativ dargestellt werden.

  • Absolute Abweichungen vermitteln einen Eindruck von der Größenordnung der Abweichung.

  • Relative Abweichungen haben den Vorteil besserer Vergleichbarkeit, des Erkennens von Veränderungen und des Herstellens von Zusammenhängen.

  • Selektive Abweichungen zeigen für einen zeitlichen Ausschnitt die Veränderung gegenüber dem Sollzustand. Diese Abweichungsdarstellung ist vorteilhaft, wenn die Auswirkungen der Euro-Einführung auf das eigene Unternehmen herausgefiltert werden sollen.

  • Kumulative Abweichungen erlauben eine Aussage, wie weit das Ziel für mehrere Perioden verfehlt wurde und wie hoch die Gesamtdifferenz zum geplanten Ziel ist.

2. Ausgewählte Techniken zur Ermittlung der Abweichungsursachen

Die Techniken gelten auch gleichzeitig als Planungsinstrumentarium. Im Rahmen der Kontrolle dienen sie der Analyse und Prüfung der Plandaten.

2.1 Gewinnschwellenanalyse

Bei der Gewinnschwellenanalyse werden die Absatzmengen und die Umsätze ermittelt, die das Unternehmen in die Gewinnzone führen sollen (so genannter Break-Even-Point). Im Rahmen der Kontrolle liefert diese Analyse eine Zuordnung der Abweichungsgründe. Im Rahmen der Kontrolle können Änderungen festgestellt werden und Auswirkungen auf das Ergebnis verdeutlicht werden. Der mit der Euro-Einführung verbundene Preiswettbewerb kann in Einzelfällen zu neuen Gewinnschwellen führen.

2.2 Fixkostenmanagement

Bei anlagenintensiven Betrieben mit hohen Fixkosten ist eine einfache Deckungsbeitragsrechung nicht aussagekräftig genug. Es empfiehlt sich eine Aufspaltung des Fixkostenblocks, die einer stufenweisen Fixkostendeckung gerecht wird. Als Stufen kommen dabei produktfixe Kosten, Produktgruppenfixkosten, bereichsfixe Kosten und restliche Unternehmensfixkosten in Betracht. Dieses System bietet mehr Kostentransparenz und erleichtert somit die Ursachenforschung bei Abweichungen.

2.3 Kennzahlen

Das wichtigste Instrument zur Ermittlung von Abweichungen und Ursachenforschung sind Kennzahlen und Kennzahlensysteme, die betriebliche Sachverhalte überschaubar abbilden. Die Kennzahlenanalyse ist eine Methode mit deren Hilfe Erkenntnisse über Gesetzmäßigkeiten, Zusammenhänge, Entwicklungen und Prozesse veranschaulicht werden können. Anhand einer Kennzahlenanalyse können Daten für die Planung gewonnen werden, gleichzeitig liegen Vergleichsobjekte zur Kontrolle vor. Somit dienen Kennzahlen und Kennzahlensysteme als wichtiges Instrument zum erfolgsorientierten Controlling.

Zurück
Nach oben