Rechnungswesen-Lexikon

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Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Der Bilanzposten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfasst Käufe aller Grundstoffe eines Unternehmens, die in den Produktionsvorgang eingehen. Käufe von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zum Wiederverkauf fallen dagegen nicht unter diesen Begriff. Sie gehören zum Posten „Käufe von Waren und Dienstleistungen zum Wiederverkauf in unverändertem Zustand“.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind in einem Produktionsunternehmen Gegenstände des Umlaufvermögens und dort Bestandteil des Vorratsvermögen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind Bestandteile der erstellten Produkte eines Unternehmens und haben einen unterschiedlichen Anteil an den Erzeugnissen. Dabei werden:

  • Rohstoffe zu einem Hauptbestandteil des Produktes,

  • Hilfsstoffe zu einem Nebenbestandteile des Produktes und

  • Betriebsstoffe für die Herstellung der Produkte benötigt.

Allerdings gibt es keine generelle und einheitliche Abgrenzung zwischen den einzelnen Arten. Die Zuordnung kann in den verschiedenen Branchen, selbst in den Unternehmen unterschiedlich sein. Güter die in einer Branche oder einem Unternehmen Rohstoffe sind, können in einer anderen Branche oder einem anderen Unternehmen Hilfsstoffe sein.

Im Jahresabschluss werden die Bestände der Rohstoffe, der Hilfsstoffe und der Betriebsstoffe im Rahmen der Inventur ermittelt und bewertet. Die dadurch ermittelten Werte werden am Ende des Wirtschaftsjahrs als Endbestände auf dem jeweiligen Sachkonto (Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe) gebucht.

Die Salden auf diesen drei Konten ergeben sich aus der Summe der am Jahresanfang eingebuchten Anfangsbestände und Einkäufen des laufenden Geschäftsjahres abzüglich der Summe aus den Rücksendungen an Lieferanten, den eventuellen Preisnachlässen von Lieferanten und dem in der Inventur ermittelten Endbestand.

Der Saldo ergibt die Beträge an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, die zur Herstellung der fertigen und unfertigen Erzeugnissen des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr verbraucht wurden. Es handelt sich also um den jeweilige Rohstoffverbrauch, Hilfsstoffverbrauch und Betriebsstoffverbrauch. Diese Verbräuche sind Aufwandsposten, die auf der Sollseite des Gewinn- und Verlustkontos gebucht werden. Sie gehen als Materialaufwand in die Gewinn- und Verlustrechnung ein.

Die Endbestände an Rohstoffen, Betriebsstoffen und Hilfsstoffen werden beim Abschluss auf das Schlussbilanzkonto und von dort in die Bilanz des Geschäftsjahrs übernommen. Im darauf folgenden Geschäftsjahr werden die Endbestände des vorangegangenen Wirtschaftsjahres als Anfangsbestände auf die Sachkonten Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe der laufenden Buchführung vorgetragen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bewertet. Als Anschaffungskosten gelten die Anschaffungspreise ohne Mehrwertsteuer zuzüglich Anschaffungsnebenkosten (Fracht, Verpackung, Zoll, Verbrauchsteuern usw.) abzüglich Preisnachlässen (Rabatte, Boni, Skonti, Abzüge wegen begründeter Beanstandungen usw.).

Siehe auch

BilanzGewinn- und VerlustrechnungInventur

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