Kirchensteuer – Mindestbetrags-Kirchensteuer
Ausgehend vom Grundgedanken der mitgliedschaftlichen Solidarität in der Kirche sollen auch Geringverdiener einen kleinen Beitrag zur Finanzierung ihrer Kirche leisten, den sog. Mindestbetrag der Kirchensteuer (Mindestbetrags-Kirchensteuer). Die Mindestbeträge werden von solchen Kirchensteuerpflichtigen unter Berücksichtigung von § 51a EStG erhoben, für die auch staatliche Einkommensteuer festzusetzen oder Lohnsteuer einzubehalten ist, 8 % bzw. 9 % der staatlichen Einkommen-(Lohn-)steuer aber einen niedrigeren Betrag ergeben würden als den jeweils geltenden Mindestkirchensteuerbetrag. Auf Kirchensteuer von der Kapitalertragsteuer wird die Mindestbetrags-Kirchensteuer nicht erhoben.
Die Mindestbetrags-Kirchensteuer wird von den evangelischen und katholischen sowie einigen anderen Religionsgemeinschaften erhoben in den Ländern:
jährlich in EUR | monatl. in EUR | wöchentl. in EUR | tägl. in EUR | |
Hamburg | 3,60 | 0,30 | 0,07 | 0,00 |
Hessen | 1,80 | 0,15 | 0,04 | 0,01 |
Mecklenburg-Vorpommern ** | 3,60 | 0,30 | 0.07 | 0,00 |
Sachsen * | 3,60 | 0,30 | 0,07 | 0,01 |
Sachsen-Anhalt * | 3,60 | 0,30 | 0,07 | 0,01 |
Schleswig-Holstein | 3,60 | 0,30 | 0,07 | 0,00 |
Thüringen * | 3,60 | 0,30 | 0,07 | 0,01 |
* nur ev
** nur für das Erzbistum Berlin und Hamburg
In den übrigen Bundesländern bemisst sich die Kirchensteuer nach dem normalen kirchlichen Steuersatz.
Beispiel:
Ein verheirateter ev. Arbeitnehmer in Hamburg, Lohnsteuerklasse III/0, bezieht einen Bruttolohn in Höhe von 1.700 EUR monatlich:
Bruttolohn | Lohnsteuer | Kirchensteuer 9 % | Mindestbetrags-Kirchensteuer |
1.700 | 2,00 | 0,18 | 0,30 |