Shared Service Center
Shared Service Centers stellen einen Spezialfall des Outsourcing dar, wobei darauf abgezielt wird, gleiche oder zumindest ähnliche Service-Prozesse aus Geschäftsbereichen (wie z.B. Business Units) oder Tochterunternehmen herauszulösen und in einem wirtschaftlich und / oder rechtlich selbständigen Verantwortungsbereich zusammenzufassen. Hierbei werden bestimmte Dienstleistungen (i.d.R. sog. Back-Office-Prozesse) zu einem wettbewerbsfähigen Preis und mit einer vorgegebenen Qualität für interne und ggf. auch externe Kunden bereitgestellt.
Mit einem Shared Service Center sollen nicht nur Serviceverbesserungen, sondern in den meisten Fällen sollen auch Kosteneinsparungen erzielt werden.
Alle Unternehmensprozesse, die bislang an mehreren regionalen, nationalen oder internationalen Standorten abgewickelt wurden, eignen sich grundsätzlich für Shared Service Center. Funktionen bzw. Dienstleistungen, die sich für ein Shared Service Center eignen, erfüllen vor allem die folgenden Merkmale:
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hohe Standardisierbarkeit,
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großes Volumen an Routine- bzw. transaktionsbasierten Prozessen,
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Erforderung spezieller Fähigkeiten zu deren Bearbeitung, und
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notwendige Informationen stehen unternehmensweit zur Verfügung.
Da sich das oben angeführte Anforderungsprofil vor allem im Rechnungswesen und im Finanzbereich findet, werden diese Bereiche auch entsprechend häufig in Shared Service Centers (z.B. auf europäischer Ebene) zusammengefasst.
Beispiel:
BASF schafft über 500 Arbeitsplätze in Berlin: Ein innovativer Tarifvertrag mit der IG BCE ermöglicht diesen neuen Standort in Deutschland (Pressemeldung vom 02.03.2005)
Die BASF wird im Osten Berlins ein Servicecenter für die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Standard-Personaldienstleistungen aufbauen und damit dort 500 bis 600 neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Hier bündelt das Unternehmen in einem zentralen Shared Service Center Dienstleistungen, die derzeit in über 100 europäischen BASF-Gesellschaften vor Ort erbracht werden.